Digital Detox im Urlaub: Jeder zehnte Single wünscht sich ein Funkloch

Single-Leben  |  18. Juni 2018

Urlaubszeit ist Offline-Zeit. Nahezu jeder Österreicher besitzt ein Handy oder Smartphone, aber nur 13 Prozent schalten ihr Telefon im Urlaub die meiste Zeit aus. Frauen wollen für Familie und Freunde erreichbar sein, Männer binden sich vor allem beruflich ans Handy. Akademiker brauchen ihr Smartphone auch in den Ferien für den Job, Nicht-Akademiker posten häufiger Urlaubsfotos auf Facebook & Co. Das ergab eine österreichweite Studie im Auftrag der Online-Partneragentur ElitePartner, die von marketagent.com durchgeführt wurde.

„Bitte schalten Sie bei Start und Landung alle elektronischen Geräte aus.“ Mit diesem Satz starten auch diesen Sommer viele Singles in ihre wohl verdienten Ferien. Alltagsbegleiter Nummer eins ist das Handy: 98 Prozent der österreichischen Singles zwischen 18 und 69 Jahren besitzen ein Mobiltelefon. Viele wollen aber die Ferien nutzen, um auch davon Urlaub zu machen. Sechs Prozent der Singles verwenden auf Reisen überhaupt keine elektronische Kommunikation und 13 Prozent geben an, dass ihr Handy im Urlaub größtenteils ausgeschalten bleibt. Fast genauso viele (12%) nehmen sich vor, das Mobiltelefon weniger zu benützen, schaffen es aber oft nicht. Deshalb hoffen die heimischen Singles wohl auf Unterstützung des Schicksals: Mehr als jeder zehnte Single hätte nichts dagegen, in ein Funkloch zu fahren.

Frauen wollen privat, Männer beruflich erreichbar sein

Die Hälfte der Singlefrauen will für Familie und Freunde erreichbar sein und nutzt ihr Handy im Urlaub hauptsächlich für private Zwecke. Gleichzeitig können sie ihr Telefon auch leichter zur Seite legen. Bei den Singlemännern bleibt das Handy grundsätzlich öfter an als bei den Frauen, nicht zuletzt, weil 19 Prozent für den Job erreichbar sein wollen oder müssen (Frauen gesamt 6 Prozent).

Während die heimischen Akademiker ihr Handy in erster Linie für berufliche Zwecke eingeschalten lassen (21%), geben die befragten Singles ohne Hochschulabschluss an, dass sie die Urlaubszeit gerne dafür nutzen, um Fotos auf sozialen Netzwerken zu posten (13 Prozent) beziehungsweis um dort nichts zu verpassen (12 Prozent). Außerdem können sich doppelt so viel Nicht-Akademiker wie Akademiker nicht vorstellen, eine WLAN-freie Urlaubsdestination zu wählen (13 vs. 6 Prozent).

Wenn Sie an Ihren Urlaub oder freie Tage denken, welche der folgenden Aussagen treffen auf Sie zu?

MännerFrauenAkademikerNicht-
Akademiker
Mein Smartphone ist immer dabei, denn ich will für meine Familie und Freunde erreichbar sein.77%55%41%12%
Im Urlaub nutze ich mein Handy/Smartphone ausschließlich privat.44%50%46%48%
Ich schalte mein Smartphone grundsätzlich aus und nur selten ein (z.B. einmal täglich), um Nachrichten/Anrufe zu checken.45%43%44%43%
Ich nutze mein Smartphone intensiv, um Urlaubsfotos auf sozialen Netzwerken zu posten.10%16%13%13%
Ich nehme mir vor, das Smartphone & Co weniger zu benutzen, aber es gelingt mir normalerweise nicht.11%12%4%13%
Mein Smartphone ist immer dabei, denn ich will in den sozialen Netzwerken nichts verpassen.13%10%6%12%
Mein Smartphone ist immer dabei, denn ich will beruflich erreichbar sein.11%3%10%6%
Ich Urlaub nutze ich keine elektronische Kommunikation (Handy, Mails, Social Media etc.).10%3%6%6%
Ich möchte mein Handy/Smartphone etc. im Urlaub nicht nutzen, aber ich muss aus beruflichen Gründen erreichbar sein.8%3%10%4%
n=416 Österreicherinnen und Österreicher, Single, 18-69 Jahre

„Nicht nur den Kopf, sondern auch das Handy sollte man im Urlaub zumindest hin und wieder auf Flugmodus schalten,“ erklärt Diplom-Psychologin Lisa Fischbach. „Darin liegt eine große Chance. Wer Abstand zum stressigen Alltag schafft, findet schneller Entspannung und regeneriert besser. Wer im Urlaub nicht auf sein Handy verzichten kann, sollte den Gebrauch reduzieren und sich ein Zeitlimit setzen. Eine halbe Stunde am Vormittag und eine halbe Stunde am Abend reichen oft aus, um Up-to-date zu bleiben und die wichtigsten Nachrichten zu beantworten. Nach einer Zeit der Entwöhnung fühlt es sich befreiend an, das echte Leben bewusst wahrzunehmen, anstatt sich in der digitalen Welt aufzuhalten.“

Informationen zur Studie
  • Art der StudieBevölkerungsrepräsentativ
  • MethodeOnline Access Panel
  • Teilnehmer18-69 Jahre
  • Fallzahln=1.500
  • Erhebungszeitraum29.11.2017 – 04.12.2017
  • InstitutMarketagent
  • Region/Stadt/LandÖsterreich
  • SpracheDeutsch