Liebe und Lust in Krisenzeiten: Paare finden Halt, Singles fühlen sich einsamer
Krisenzeiten beeinflussen nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft – auch zwischenmenschliche Beziehungen stehen unter Druck. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von ElitePartner.at finden die meisten Paare in ihrer Beziehung Halt, während sich Singles, besonderes die jüngeren, zunehmend einsam fühlen. Sie wünschen sich (noch) sehnlicher eine Partnerschaft. Männer haben im Gegensatz zu Frauen dennoch häufiger Lust auf Sex und nutzen sexuelle Aktivitäten auch, um sich von der aktuell unsicheren Weltlage abzulenken.
Paare lassen sich in Krisenzeiten stärker aufeinander ein: 80 Prozent der befragten Liierten verbringen am liebsten Zeit gemeinsam zuhause und zwei Drittel (65%) sagen, dass sie in letzter Zeit noch stärker zusammengewachsen sind. Hingegen geben vier von zehn Singles (43%) an, sich angesichts der verschiedenen Krisen einsamer zu fühlen – im Vergleich zu 23 Prozent der liierten Personen. Das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit in Krisenzeiten teilen Singles und Liierte aber gleichermaßen (45% vs. 48%). Weiter berichten Paare häufiger als Singles, dass die Krisen keinen Einfluss auf ihr Gemüt und Handeln haben (62% vs. 51%).
Männer suchen Ablenkung durch Sex
Der Wunsch nach einer Partnerschaft beschäftigt Männer in unsicheren Zeiten stärker als Frauen (49% vs. 38%). Männer geben zudem an, in Krisenzeiten häufiger ein sexuelles Verlangen zu verspüren, während Frauen tendenziell weniger Lust empfinden. So haben Männer gegenüber Frauen deutlich mehr Lust auf Sex (44% vs. 22%) und nutzen sexuelle Aktivitäten auch häufiger dazu, sich von aktuellen Krisensituationen abzulenken (38% vs. 21%). Männer gehen zudem öfter aus und genießen das Leben (36% vs. 26%). Etwa jede zweite Frau berichtet, dass die aktuellen Krisen ihre sexuelle Lust deutlich verringert haben – sowohl Liierte (51%) als auch Alleinstehende (46%).
„Gesellschaftliche und politische Unsicherheiten wirken stark auf das Gefühlsleben ein. In Zeiten von Krisen suchen Menschen verstärkt nach Nähe, Geborgenheit und Verbindung, um sich von negativen Einflüssen abzulenken. Gleichzeitig spiegelt der gesteigerte Wunsch nach Intimität auch eine Form von Resilienz wider: Die Suche nach positiven Erfahrungen und intensiven zwischenmenschlichen Momenten kann als Bewältigungsstrategie gesehen werden, um emotionalen Belastungen entgegenzuwirken.“
ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach
Jüngere leiden stärker unter Krisen
Vor allem die Gen Z*) spürt die aktuellen Herausforderungen stärker: Sechs von zehn Singles der Gen Z (59%) wünschen sich (noch) sehnlicher als zuvor eine:n Partner:in an ihrer Seite (vs. 43% Singles gesamt). Zwei Drittel dieser Generation (63%) brauchen mehr Nähe und Zärtlichkeit (vs. 47% gesamt), jüngere fühlen sich deutlich einsamer als ältere Befragte (47% vs. gesamt 29%). Auch haben sie deutlich mehr Lust auf Sex (46% vs. gesamt 33%) und nutzen sexuelle Aktivitäten auch häufiger, um sich von aktuellen Krisen abzulenken (44% vs. gesamt 29%).