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Sapiosexualität beim Dating: Wenn Intelligenz besonders anziehend ist

von Luisa Münch , 31. Januar 2023

Wenn Miriam auf ein Date geht, spielen Äußerlichkeiten für sie keine Rolle. Die Intelligenz ist es, die einen anderen Menschen in ihren Augen attraktiv macht – tiefgründige Unterhaltungen statt Smalltalk, smarter Humor statt flache Witze. Miriam ist sapiosexuell. Diese Einordnung ist ein relativ neuer Trend, doch schon jetzt fühlen sich einige Menschen der Sapiosexualität zugehörig. Wir verraten dir, was es mit dem Begriff auf sich hat, welche Relevanz er beim Dating einnimmt und ob du selbst sapiosexuell sein könntest.

Definition von Sapiosexualität: Das hat es mit der Vorliebe auf sich

Einmal vorweg: Was heißt eigentlich sapiosexuell? Der Begriff „Sapiosexualität“ leitet sich vom lateinischen Wort „sapere“ („wissen“) ab und bedeutet körperliches Begehren, das durch den Intellekt eines anderen Menschen geweckt wird. Anders als oft angenommen, umfasst er keine sexuelle Orientierung, sondern lediglich eine sexuelle Präferenz oder Vorliebe. Denn im Gegensatz zu homo- oder bisexuellen fühlen sich sapiosexuelle Menschen nicht von einem bestimmten Geschlecht, sondern lediglich von einer Charaktereigenschaft angezogen. Genau hierin liegt auch die Kritik an dem Begriff. Treffender ist es daher, Menschen mit der Vorliebe für den Intellekt als sapiophil zu bezeichnen. Die Endung „-phil“ stammt vom griechischen Wort „philia“ und steht für Zuneigung.

Dass die Wortneuschöpfung „Sapiosexualität“ durchaus irreführend sein kann, legt die Frage nahe, ob es eine solche überhaupt braucht. Schließlich gibt es nicht für jede sexuelle Vorliebe im Dating einen konkreten Begriff. Allerdings erleichtert es das Kennenlernen eines*einer potenziellen Partner*in, die eigenen Wünsche von Anfang an klar zu formulieren. So weiß das Gegenüber direkt, woran es ist. Und genau dabei kann die Spezifikation „Ich bin sapiophil“ im Dating-Profil oder beim ersten Treffen helfen.  

Was die Wissenschaft zur Neigung für intelligente Dating-Partner*innen sagt

Während bei Männern früher vor allem materielle Ressourcen und bei Frauen ein schönes Äußeres als attraktiv galten, legen neue Studien nahe, dass Humor und Intelligenz heute einen deutlich höheren Stellenwert haben.1

Wie wichtig sind folgende Eigenschaften bei der Partnersuche?

Humor
Kommunikationsfähigkeit
Intelligenz
Attraktivität

Diese Erkenntnisse belegt auch unsere ElitePartner-Befragung aus 2022. Bei der Frage danach, welche Eigenschaften bei einem*einer zukünftigen Partner*in wichtig wären, steht die Intelligenz hoch im Kurs. 78 Prozent unserer User*innen legen darauf wert – Frauen ist diese noch etwas wichtiger als Männern. Und auch Eigenschaften wie Humor (87 Prozent), Kommunikationsfähigkeit (82 Prozent) und Bildung (75 Prozent), die durch den Intellekt begünstigt werden, sind begehrte Eigenschaften am Gegenüber. Ein attraktives Äußeres hingegen liegt im Vergleich nur bei 63 Prozent.2 Der Sexualwissenschaftler Ulrich Clement sieht die Vorliebe für Intelligenz darin erklärt, dass sich diese positiv auf eine langfristige Planung des gemeinsamen Lebens auswirken kann. Gleichzeitig betont er, dass der Intelligenzbegriff im Dating nicht zu eng gefasst werden sollte – denn neben dem reinen Wissen geht es eben auch um Aspekte wie das Gesprächsniveau, den Sprachwitz oder die emotionale Intelligenz eines Menschen.3

Fakt ist aber: Nicht alle, die den Intellekt attraktiv finden, beschreiben sich direkt als sapiosexuell. Denn für viele Menschen ist die Intelligenz nur einer von mehreren Faktoren, die eine andere Person anziehend machen. Eine repräsentative Studie aus dem Jahr 2017 legt nahe, dass sich acht Prozent der Deutschen als sapiosexuell einordnen – weitere neun Prozent finden den Intellekt im Rahmen einer festen Beziehung erregender als Körperliches.4

Bin ich sapiosexuell? Finde heraus, wie erregend Wissen für dich ist

Vielleicht hast du dich beim Lesen gefragt, wann man nun eigentlich sapiosexuell ist und ob diese Vorliebe auch auf dich selbst zutreffen könnte. Um der Antwort auf diese Frage näher zu kommen, haben wir dir im Folgenden einige Aussagen zusammengestellt. Beantworte diese möglichst intuitiv mit „stimmt“ oder „stimmt nicht“.

  1. Ich stehe nicht auf einen konkreten Typ Mensch und fühle mich auch selten von einem hübschen Gesicht oder einer guten Figur angezogen.
  2. Ich finde Smalltalk schnell langweilig und führe lieber tiefgreifendere Unterhaltungen – auch mit Menschen, die ich nicht gut kenne.
  3. Mir gefällt es, wenn sich Menschen eloquent und gewählt ausdrücken können.
  4. Ich lache gern – dafür braucht es allerdings einen intelligenten Humor. Mit flachen Witzen kann ich nichts anfangen.
  5. Ein gutes Gespräch ist für mich ein erregenderes Vorspiel als der Anblick eines schönen Körpers.
  6. Beim Austausch von Textnachrichten ist mir wichtig, dass mein Gegenüber auf korrekte Grammatik und Interpunktion achtet.

Trifft der Großteil der Aussagen auf dich zu, dann legst du viel Wert auf die Intelligenz deines Gegenübers. Es kann also gut sein, dass du sapiosexuelle Vorlieben hast.

Die Relevanz von Sapiosexualität im Online-Dating

Beim Online-Dating bildet sich der erste Eindruck über einen anderen Single vor allem durch dessen Nachrichten und die Angaben im Profil. Denn abgesehen von ein paar Fotos lassen sich Aspekte wie Ausstrahlung oder Aussehen noch gar nicht wahrnehmen – dennoch hält sich das Vorurteil, dass einige User*innen bei Online-Dating-Plattformen eher auf schnelle Flirts und unverbindliche Affären aus sind. Als Statement gegen diese Oberflächlichkeit wird der Begriff „sapiosexuell“ in den letzten Jahren hier mehr und mehr zur besseren Beschreibung der persönlichen Vorlieben benutzt.

Und gerade weil das Kennenlernen hier größtenteils über das geschriebene Wort stattfindet, bietet das Online-Dating für sapiophile Singles eine ideale Chance darauf, mögliche Partner*innen zu treffen. Denn in keinem anderen Setting fällt es so leicht, sich zunächst nur auf den Intellekt des Gegenübers zu konzentrieren und äußere Faktoren außen vor zu lassen. Genau deshalb erlangt die sexuelle Vorliebe beim Online-Dating auch immer stärkere Aufmerksamkeit.

Fazit: Wer sich als sapiosexuell bezeichnet, macht seine Vorlieben deutlich

Die Kritik am Begriff „sapiosexuell“ ist nachvollziehbar – ähnlich wie bei Homosexualität oder Bisexualität vermuten viele im ersten Moment eine sexuelle Orientierung hinter der  Bezeichnung. Dabei geht es hier lediglich im eine sexuelle Neigung, nämlich die Hingezogenheit zu intelligenten Menschen. Seine Berechtigung hat der Begriff dennoch. Schließlich hat es beim Dating einen großen Wert, um seine eigenen Vorlieben und Erwartungen an eine*n potenzielle*n Partner*in zu wissen. Seien das zum Beispiel Abenteuerlust, ein athletischer Körper oder eben der Intellekt. Insofern hilft der Neologismus dabei, zu kommunizieren, was für einen Single die Attraktivität eines anderen ausmacht. So weiß das Gegenüber direkt, woran es ist. Gerade beim Online-Dating wird die Beschreibung daher immer beliebter, um zu verdeutlichen, dass ein*e User*in keinen Wert auf Oberflächlichkeiten legt, sondern sich tiefgründige Gespräche, einen smarten Humor und emotionale Intelligenz wünscht.